Doppelsieg in Dordrecht
Das Pannekoekentoernooi, ist ein internationales Jugendturnier, dass seit nunmehr 18 Jahren regelmäßig in Dordrecht, in den Niederlanden ausgespielt wird. Der Onderwater Sport Club Dordrecht (OSCD) wartet hier mit perfekter Organisation auf: jedes Spiel, Captainsmeeting, Siegerehrung, alles erfolgt präzise auf die Sekunde. Der Pool ist einer der wenigen, dessen Fliesen die Markierungen für Unterwasserhockey zeigen. Im Sommer werden hier die Intercontinentals zwischen den Europäischen und Afrikanischen Hockeynationen ausgespielt werden. Die Pucks laufen auf den glatten Fliesen sehr schnell, was den Spielern ebenfalls Schnelligkeit und Geschicklichkeit abverlangt. Eine weitere Herausforderung ist die Tiefe von drei Metern. Die Spiele wurden von zwei, die Finalspiele von drei lizensierten Schiedsrichtern geleitet. In zwei Pools liefen die Spiele parallel jeweils 12 Minuten mit 3 Minuten Pause für den Wechsel zwischen den insgesamt 43 Spielen; eine Herausforderung für die Spieler, wie für den Trainer, der unsere beiden Teams, je eins in den Altersklassen U16 und U19 des Turniers betreuen musste. Unter diesen ebenso perfekten wie anspruchsvollen Bedingungen gelang den UWH-Spielern des DJK ihr bisher größter Erfolg.
Verstärkt wurden unsere Teams, U16 die Puck Ducklings und U19 die Puck Ducks von drei jungen französischen Spielern aus Straßburg, nachdem zwei unserer Spieler deren Team bei den französischen Meisterschaften am Wochenende vorher erfolgreich unterstützt hatten. Das erste Spiel hatten nach 15 Minuten die Puck Ducklings, ein sehr junges Team, geführt von zwei Spielern, die auch schon bei den Ducks mitgespielt haben, gegen die Watervrienden aus Hoofddorp bei Amsterdam. Aus Sicht des Trainers lief dieses Spiel gar nicht gut, es gelang kein Zusammenspiel und das Spiel konnte trotz guter Möglichkeiten nur mit 4:3 gerettet werden. Allerdings stellte sich später heraus, dass dieser erste Gegner am Ende des Turniers den dritten Rang belegte und somit einer der stärkeren war. Die Ducks zeigten dagegen auf Anhieb, das mit ihnen zu rechnen sei: gegen Argonauta, ein Team aus Breda gelang ein 4:0 Erfolg. Direkt im Anschluss waren die Ducklings schon wieder an der Reihe. Im Spiel gegen EPO Tubarao, einem belgischen Team aus Ottignies zeigte sich, dass Annelie als Captain mit ihrem Team die Zeit seit dem ersten Spiel genutzt und ganze Arbeit geleistet hatte: 12:0. Mit zwei gewonnenen Spielen bestand schon eine Chance auf die obere Hälfte der Tabelle. Auch die Ducks, nun noch besser eingespielt, schlugen das nächste Team VZV Njord Kwik aus Eindhoven mit 7:0, und die Ducklings folgten 15 Minuten später mit 8:0 gegen Njord Kwak.
Beide Teams waren somit gut eingespielt als das Turnier in die für sie entscheidende Phase ging. Für die Ducks stand das Spiel gegen eine Nordengland Auswahl an, der sie im Oktober in Veldhoven unterlegen waren. Für die Ducklings kam das Spiel gegen Yorkshire, das zweite britische Team des Turniers. Die schnelle Abfolge und die Schwere dieser Spiele bedeutete, dass die Ducklings nur auf minimale Unterstützung unserer Straßburger Freunde rechnen konnten. Den Anfang machten diesmal die Ducks. Hier wogte das Spiel vier Minuten hin und her, bis sich für England eine große Chance bot. Aber Come unser junger Straßburger Verteidiger schlug den noch fliegenden Puck aus dem Tor und David schwamm mit ihm davon. Nach sieben Minuten war es dann Michi der den Puck nicht weit vom englischen Tor eroberte und mit einem weiten, präzisen Flick mittig zu David knapp 5 m vor das Tor passte. Der konnte blitzschnell bis 2 m vor das Tor schwimmen, hielt den Puck in dem Knäuel der angreifenden Verteidiger, drehte sich dabei zweimal hin und her und flickte dann aus der Drehung ins Tor. Die Ducks legten sofort mit einem sehr schönen koordinierten Angriff nach, und diesmal gelang es den Briten nur um Haaresbreite Johannas Puck von der Torrampe zu fischen, aber der Puck blieb in ihrer Hälfte. Nach 9½ Minuten war es Morgan, unser französischer Center, der den Puck mittig vor das Tor zu Matti passen konnte, der mit einem Flick direkt zum 2:0 traf. 2½ Minuten vor Schluss schien das Spiel entschieden. In dieser Phase waren die Ducks klar überlegen. Michi und David brachten den Puck immer wieder nach vorne, wo die Stürmer unterstützt von Come unserem französischen Verteidiger oft zu dritt auf drei Meter Tiefe verteilt anspielbar waren. Aber in der nächsten halben Minute gelang den Briten ein gut koordinierter Angriff, der die Duck-Verteidigung überrumpelte und mit dem Anschlusstreffer – das einzige Gegentor in diesem Turnier – zumindest ein Unentschieden möglich scheinen ließ. Aber die Ducks waren entschlossen und zwei Freistöße für unser Team ließen die Uhr ablaufen, ehe sich eine weitere Chance für Nordengland auftat. Es blieb beim 2:1.
Bei den Ducklings lief es gegen Yorkshire weniger erfolgreich: nach knapp zwei Minuten mussten sie ein erstes Tor nach einem Abwehrfehler konzedieren. Nach 3½ Minuten folgte bereits das zweite, aber dann gelang den Ducklings ein Gegentreffer. Wieder zwei Minuten später konnte Yorshire nach einem erneuten Abwehrfehler auf 3:1 erhöhen und nach 8½ Minuten sogar auf 4:1. In der letzten Minute gelang den Ducklings nochmal ein Tor zum 4:2 Endstand. Eine klare, aber keine vernichtende Niederlage. Das Team hatte nun eine längere Pause, während die Ducks zunächst gegen die Pukbijters aus dem nahen Vlaardingen (6:0) und dann gegen die U19 Mannschaft von EPO Tubarao spielten (8:0). Dann waren die Ducklings wieder an der Reihe und siegten gegen Njord Kwek und die jungen Pukbijters souverän mit 8:1 bzw. 9:1. Damit waren sie überraschenderweise im Finale angekommen, wo sie wieder auf Yorkshire treffen würden. Die Ducks mussten in der Finalrunde noch gegen die viertplatzierte Mannschaft Argonauta spielen (diesmal 5:0), bevor sie wie erwartet im Finale wieder auf Nord England treffen würden. Zwei zweite Plätze waren sicher. Die beiden letzten Spiele des Turniers würden jetzt entscheidend werden.
Die Ducklings machten wieder den Anfang. Ihr Spiel begann unglücklich, denn bereits nach einer ½ Minute erhielt Annelie, ihr Captain eine zweiminütige Auszeit wegen eines gefährlichen Flicks. Aber auch in Unterzahl gelang den ihnen ein gefährlicher Angriff durch Morgan. Yorkshire konnte zwar das Tor verhindern, aber nur mit einem Foul, worauf die Schiedsrichter ein Straftor (Penalty Goal) erkannten. Nach sechs Minuten erzielte Morgan ein zweites und bald ein drittes Tor. Danach waren die Ducklings allein, ohne ihre französischen Unterstützer, die sich für das letzte Spiel noch einige Minuten ausruhen sollten. Aber sie hielten sich wacker und das Gegentor kam erst zwei Sekunden nach Spielschluss und zählte somit nicht mehr.
Die Ducks konnten nach ihrem knappen Sieg im Hinspiel schon zuversichtlicher ins Finale ziehen. Nach gut drei Minuten war es David, der frei stand und bis kurz vor das Tor schwimmen konnte, wo er innerhalb des Dreimeterraums durch ein Foul den Puck verlor. Die Schiedsrichter gaben dafür ein Penalty Goal. Zwei Minuten später entschieden sie dann gegen die Ducks als David und Matti den Puck ins Tor drückten, dieses aber aufgrund eines Stürmerfouls nicht gewertet wurde. England erhielt stattdessen einen Freistoß. Der Puck blieb das ganze Spiel über meist in der britischen Hälfte und oft vor dem britischen Tor. Nach 7 Minuten war es erneut David, der sich mit seiner überlegenen Schnelligkeit durchsetzen konnte und mit einem Break-Away ins Tor gelangte. Anderthalb Minuten später war der Puck durch einen Freistoß von Michi bereits wieder auf der Rampe des britischen Tores und eine halbe Minute vor Schluss war es dann Emilian der von der Seite auf den Endstand von 3:0 erhöhte. Bemerkenswert war, dass Nord England in diesem Spiel keine Chancen herausspielen konnte. Somit konnten sich alle unsere Spieler gleichermaßen auf die reichlichen Pfannkuchen und die Siegerehrung in den großzügigen Clubräumen unserer Gastgeber, des OSCD, freuen.