ResQ-Cup 22.-24.07.2022 am Brombachsee
Da Schweiß und Staub abgewaschen, der Schlaf nachgeholt, und die Ergebnisliste angekommen ist, kommt die Zeit für eine Bilanz, des letzten Rettungswettkampfs, auch wenn die verdammten Mückenstiche immer noch sehr jucken.
Beginnen wir mit dem Wettkampf selbst und den Teilnehmern. Wir waren wieder mit der Ortsgruppe Ingolstadt mit insgesamt 7 Teams am Start und damit bei Weitem das größte Kontingent. Wir waren alle zusammen fast 40 von den insgesamt über 250 Wettkämpfern und Helfern vor Ort. Dabei waren 16 vom DJK. Das üblicherweise zweitgrößte Team aus Regensburg fehlte leider.
Zur Bewertung: bei jeder Disziplin treten gemischte Teams von maximal sechs Teilnehmern an. Es gibt acht Disziplinen, bei denen jeweils von vier Staffelteilnehmern eine Boje ca. 35 m vom Strand entfernt zu umrunden ist. Die Zeit wird für das gesamte Team gemessen und in Punkte umgerechnet. Das schnellste Team bei jedem Einzelwettkampf bekommt 1000 Punkte, alle anderen entsprechend weniger. Rettungsbrett und kombiniertes Retten sind Pflicht, von den übrigen sechs Disziplinen (Leinenziehen, Kleiderschwimmen, Lifesaver, Paddelboot fahren (ohne Paddel), Run-Swim-Run, Flossenschwimmen) muss jedes Team vier auswählen und absolvieren. Von diesen sechs Disziplinen werden die Leistungen aus den besten fünf für das Gesamtergebnis gewertet.
In der Kategorie Jung, in der 10 Teams an den Start gingen, haben wir so übel gewonnen, dass der Veranstaltungsleiter leicht angesäuert war und das auch mir gegenüber zeigen musste (sein Problem). DieSeepferdchenräuber (100 % DJK) haben mit 5000 Punkten (also fünf 1. Plätzen) die maximale Punktzahl erreicht. Knapp 40 Punkte dahinter liegen die Bromnessies (60 % DJK). Der dritte Sieger (Team Flipper aus Ruhpolding) ist um 600 Punkte deutlich abgeschlagen. Größter „Patzer“ der Bromnessies war das Rettungsbrett, wo sie „nur“ 3. geworden sind. In die Wertung sind sie daher mit 4mal dem 1. Platz und einmal dem 2. Platz gekommen (daher der geringe Rückstand auf die Seepferdchenräuber). Das eigentliche Fun-Fakt ist jedoch beim Flossenschwimmen zu finden. Hier sind Seepferdchenräuber und Bromnessies in zwei verschiedenen Läufen angetreten und lagen am Ende sieben hundertstel Sekunden auseinander. Handstoppen wäre selbst unter guten Bedingungen nur auf etwa eine zehntel Sekunde genau. Am Strand mit Bojen, die sich verschieben und ohne die Möglichkeit den Einlauf zu beobachten, ist dieser Unterschied nicht messbar. Gratulation Bromnessies, Ihr hättet beim Flossenschwimmen mit den. Seepferdchenräubern zusammen auf dem ersten Platz stehen müssen und hättet am Ende auch 5000 Punkte gehabt.
In der Kategorie alt sind 25 Teams an den Start gegangen, davon fünf für Ingolstadt, wovon wir Münchner an drei Teams beteiligt waren. Hier war die Besonderheit, dass der nette Veranstaltungsleiter auch der Trainer des Rettungsschwimmkaders der DLRG-Bayern ist. Somit ging erstmals ein Kaderteam, die Rückwärtsschwimmer, bei der ResQ an den Start und es geschah das große Wunder, dass dieses Team den Wettkampf in dieser Kategorie mit 4803,96 Punkten gewonnen hat. Allerdings gibt es da ein paar Wermutstropfen: zunächst ist 4803 nicht ganz 5000. Im Flossenschwimmen kamen unsere Floßversenker (25 % DJK) in den Genuss den Kader zu versenken, bzw. auf einen zweiten Platz zu verweisen. Im kombinierten Retten, einer der beiden Königsdisziplinen, die alle absolvieren müssen, kam der Kader nicht einmal aufs Treppchen. Unsere Floßversenker liegen hier auf dem 5. Platz, direkt hinter dem Kader, allerdings nur mit einer halben Sekunde Abstand, bzw. 1 Sekunde auf den zweitplatzierten. Auch hier sind die Mannschaften in unterschiedlichen Läufen angetreten und die Genauigkeit der Messung reicht nicht aus, um die Reihenfolge der Platzierung zu ermitteln.
Auf dem 2. Platz der Kategorie alt folgen daher die Floßversenker. Unsere Six-Trix-Nixen (60 % DJK) haben den 8. Platz erreicht. Im Flossenschwimmen erreichten sie den 3. und im Kleiderschwimmen den 4. Platz. Auch in diesem Fall war der Abstand zum 3. Platz mit 3,5 Sekunden nicht wirklich signifikant und wieder gab es keinen Zieleinlauf, weil die Teams in unterschiedlichen Läufen starteten. Auf dem 9. Platz folgte dann mit den Bananenbrotbootbanditenein rein Ingolstädter Spaß-Team, dass den jüngsten Teilnehmer der ResQ mit ein paar alten Freiwasserhaudegen vereinigte, Im Leineziehen hat es immer noch für den 2. Platz gereicht. Auch hier betrug der Abstand zum 1. nur 2,5 Sekunden, aber da die Teams in einem Lauf auf benachbarten Bahnen angetreten sind, ist die Platzierung hier eindeutig. Auf dem 11. Platz folgen die Badewannentaucher (75 % DJK), die beim Paddelbootfahren den 4. Platz erreicht haben. Am Ende haben wir mit dem Team Donaupfeil auch noch den letzten Platz gestellt. Ob das den Veranstaltungsleiter ein wenig getröstet hat, vermag ich nicht zu sagen.
Auch ansonsten war die ResQ dieses Jahr eine tolle Sache. Wir haben auf der Hinfahrt problemlos Fahrradplätze bis Treuchtlingen bekommen. Am Strand angekommen, ging es direkt ins Wasser, auch wenn wir unsere Zelte noch aufbauen mussten. Aber was für ein Schock, dass für eines unserer Großzelte nicht genügend Stangen vorhanden waren und am Freitag um 18:00 noch ein weiteres Zelt beim Stadtjugendring in Ingolstadt ausgeliehen und nach Allmannsdorf gekarrt werden musste. Es war höchst unwahrscheinlich, dass dies gelingen konnte, Die meisten von uns waren allerdings so sehr mit Strand, See und Boards beschäftigt, dass sie diese Probleme kaum mitbekommen haben. Gegen 21:00 stand dann fest, dass auch die Jungs nicht unter freiem Himmel schlafen mussten. Wenig erfolgreich (wie immer) war unsere Teilnahme am Riverbug-Turnier (Basketball im Sessel sitzend auf dem See mit Flossen) am Freitagabend. Der einzige Sieg unserer drei Teams gelang gegen ein anderes Team aus . . . Ingolstadt. Erfolgreicher war unser Training mit den Rettungsboards und natürlich wurde noch spät unter Flutlicht Beachvolleyball gespielt. Der Samstag glänzte mit bestmöglichem Wettkampfwetter, nicht zu kalt, nicht zu heiß und natürlich gab es nach dem Wettkampf die große Schlacht um das Floß und später wurde wieder die halbe Nacht Volleyball gespielt. Schließlich braucht man ja ein bisschen Bewegung. Am Sonntag haben wir unsere Zelte in Rekordzeit abgebaut und im folgenden Beachflags-Turnier (Reise nach Jerusalem am Strand) schieden Michi und Sophie erst kurz vor den Medaillenrängen aus. Max (Ingolstadt) erreichte bei den bis 14jährigen den 4. Platz und Maia (Ingolstadt) holte bei den Damen bis 14 Jahre den 1. Platz. So gut waren wir hier noch nie.
Der Rückweg war heiß und einige kamen müde, erschöpft und sehr durstig in Ellingen an. Aber nach einer Schorle und dem Gang durch die kühlen Säle des Deutsch Ordens Schlosses sowie dem Basteln von (fast) barocken Spiegeln, ging es besser und in Treuchtlingen konnten wir nach dem Abschlusseis unsere Fahrräder in Ruhe in zwei Abteile zwängen, auch wenn bei einem die Tür kaputt war. Das erwies sich in München als üble Falle und ein paar von uns wären beinahe aus dem Hauptbahnhof nach Pasing zurückgefahren. Aber am Ende ging alles gut und das grüne Armband der ResQ-Teilnehmer wird wohl von vielen noch eine Weile zur Erinnerung getragen werden.