Das Viertelfinalspiel des Basketball-Bayernpokals der Herren war "sportdramaturgisch" kaum mehr zu überbieten: Erst nach zwei Verlängerungen stand der glückliche Sieger fest. Diesmal ausnahmsweise nicht die "Frösche" des DJK Sportbundes München.

Die "Herren I" als Tabellenerster der Bayernliga gegen den in der 1. Regionalliga um zwei Klassen höher spielenden TSV 1865 Dachau, das sollte eigentlich eine klare Sache für Dachau sein. Schließlich hatten die Dachauer gerade den FC Bayern München II mit 81:78 (nach Verlängerung, 66:66) aus dem Pokal geworfen. Beides Halbprofiteams, der FCB II ganz geil auf Aufstieg in die 2. Bundesliga und Tabellenführer in der 1. RL. Was wollen da die armen, lupenreinen Amateure aus dem "wilden Münchner Westen"... Andere Welten, andere Ziele!

Die Pasinger fingen gut an, führten zunächst 6:0, 17:19 zur 1. Viertelpause. In den nächsten zehn Minuten nach einem 27:36-Rückstand, wurde wieder der Anschluss erkämpf: 36:41. Nach der Halbzeitpause ein völlig ausgeglichenes Spiel, 64:69, derselbe Fünf-Punkte Rückstand. Im 4. aber nicht letzten Viertel schien ein 9-Punkte-Lauf der "Moosstädter" zum 64:78 schon die Vorentscheidung zu bringen. Weit gefehlt! Die Würmtaler konterten 18:2 – 82:80 drei Minuten vor Ende, das nicht das Ende war. Die Pasinger Kekic und Herrmann erhöhen bis 15 Sekunden vor dem vermeintlichen Schluss auf 88:85. Jeder erwartet nun einen "Dreier" vom Dachauer Superstar Omari Knox – doch ein anderer, Samuel Scheurich nutze die auf seinen Mitspieler fixierte Aufmerksamkeit mit einem "Dreier" zum 88:88 Ausgleich! Den folgenden Einwurf in den letzten Sekunden konnten die Pasinger nicht mehr in einen Korberfolg ummünzen - 1. Verlängerung...

Zunächst ist Dachau erfolgreich, aber Nemanja Kekic, Philip Sauer und Alex Herrmann, hervorragend bedient von Aufbau Stijepan Ljubicic lassen sich nicht unterkriegen: 97:97 – 2. Verlängerung!

Nemanja Kekic hat seinen großen Auftritt: 10 Punkte in knapp drei Minuten – 108:100 – Dachau scheint geschlagen. Aber ihr Kampfgeist ist ungebrochen und nun kommt ihnen zupass, dass die Unparteiischen mit Aufbauspieler Stjepan, dem Motor des Spieles, und dem kampfgewaltigen, sicheren Center Nemanja zwei der tragenden Spieler der Pasinger mit je fünf Fouls aus dem Spiel nehmen. Der absolute Star und Topscorer der Dachauer, Omari Knox übersteht aber das ganze Spiel ohne einen Foulpfiff... Jetzt kann er fast ungebremst zu Werke gehen: 12 der folgenden 13 Korbpunkte gehen allein auf seine sichere Hand! Die "kopflosen" Frösche haben Probleme, ein organisiertes Spiel aufzubauen. Eine halbe Minute vor dem (nun tatsächlichem) Schluss der Ausgleich 109:109, dann noch 4 Freiwurfpunkte von Knox: 109:113 – eine große Enttäuschung für die Pasinger Spieler, aber doch auch eine beruhigende Erkenntnis für "das Präsidium": Nach dem Wiederaufstieg sollte diese Mannschaft in die 2. Regionalliga keine Probleme haben.

Das Vorspiel von zwei U10-Teams der "Frösche" beweist zudem, dass auch der "fernere" Nachwuchs gesichert ist – was sonst nicht überall selbstverständlich ist!

Die besten Werfer des DJK SBM: Kekic N., 33 KP, 4 Dreier; Sauer P. und Herrmann A., je 19 PK, 2 Dreier; Ljubicic Stij., 14 KP, 1 Dreier; Maier M., 12 KP, 4 Dreier.

Die besten Werfer von Dachau: Knox O., 52 KP, 4 Dreier; Waffula M., 27 KP; Scheurich S, 12 KP, 1 Dreier.

Total: 
DJK SBM: Freiwürfe 20:5 (25% - die "Freiwurfkatastrophe"), 14 Dreier, 30 Fouls.
Dachau: Freiwürfe 36:27 (75%), 8 Dreier, 18 Fouls.